SALUZER Der BLOG
Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
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- Peter-Jürg Saluz
Wussten Sie, dass man sich selbst in eine Prüfungssituation mit dem damit verbundenen Druck versetzen kann? Ich schaffe das problemlos und eben gerade jetzt wieder einmal.
Das Schreiben ist mir immer wichtig gewesen. Es wirkt wie eine Therapie, verschafft mir Inspiration, lenkt mich ab und tröstet mich. Wenn sich die Motorik verschlechtert und die Sehkraft nachlässt, empfinde ich das als sehr bedrückend. Ich frage mich dann, wie lange ich noch tippen und einigermassen Sinnvolles zu Papier bringen kann. Aus diesem Grund versuche ich fast jeden Tag, kreativ zu sein und Lesenwertes zu verfassen. Dann werde ich unversehens zum Prüfling, der unter Versagensangst leidet. Wenn ich – was glücklicherweise nicht der Fall ist – vom Schreiben leben müsste, würde jeder Schreibstau zum Martyrium. So schlimm ist es dann aber doch nicht, wenn ich ideenlos am PC sitze.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum ich Ihnen das alles erzähle. Die Antwort ist einfach. Mir hat wieder einmal eine Idee gefehlt. Ich wollte aber trotzdem einen Beitrag verfassen. Deshalb lesen Sie jetzt hier, wie man sich fühlt, wenn man nichts zu schreiben weiss. So muss es wohl auch jenem Mensch ergangen sein, der die Geschichte vom hohlen Zahn erfunden hat. Sie können sich sicher noch erinnern. Ich meine die Geschichte vom hohlen Zahn, in dem sich ein hohler Zahn mit einem hohlen Zahn befunden hat, in dem ein hohler Zahn gewesen ist.
Jetzt frage ich mich, ob ich als Ideenloser bereits selbst hohl geworden bin.
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- Peter-Jürg Saluz
Er hat Eigenschaften, die er pflegen will und solche, die er gar nicht mag. Fangen wir mit Letzterem an. Ihm macht seine immer wieder aufkeimende Ambivalenz zu schaffen, denn sie schwächt seine Entschlusskraft und verunmöglicht im dümmsten Moment spontanes Handeln.
Freude macht ihm aber seine Empathie, deren Vorhandensein ihm erfreulich oft bestätigt wird. Sie macht ihn nach innen und nach aussen gefühlsaktiv und lässt ihn selbst und seine Mitmenschen spüren, dass er ein (mit-)fühlendes Wesen ist.
Es ist erstaunlich, mit welchem Sensorium ein Durchschnittsmensch ausgestattet ist. Wer es pflegt und nicht verkümmern lässt, ist reich. Das weiss auch der hier Beschriebene, der sich nicht nur zur Weihnachtszeit Gedanken über seine Empfindungen und deren Wirkung macht.
Weil die Gedanken bekanntlich frei sind, erlaubt sich der Mann oft wilde Gedankensprünge und kompromisslose Schlussfolgerungen. Er hält gelebten Hass für eine pflegenswerte Urkraft, wenn sich diese gegen das Böse richtet, und glaubt gleichzeitig an die Liebe, die er nur den friedfertigen, ehrlichen Menschen schenken will. Da er sein Gefühlsleben nicht fremdbestimmen lässt, akzeptiert der Mann selbstverständlich auch andere Ansichten. Er selbst glaubt beispielsweise nicht an Gott, aber er gönnt es seinen Mitmenschen, wenn sie an diesen glauben und damit Kraft schöpfen können. Deshalb stört in diesem Bereich auch seine Ambivalenz nicht.
Der Mann, der hier beschrieben wird, trägt mein Gesicht. Seelischen Exhibitionismus darf man mir deswegen aber nicht unterstellen. Die Karten aufdecken will ich nur wegen unserer Sonderseite. Auf dieser findet man nämlich sehr oft Texte mit Aussagen, die ich nicht für zutreffend halte, aber für andere Menschen formuliere. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn ich mich mit Glaubensfragen, mit Trauer oder Zuversicht befasse. Wenn jemand auf unserer Sonderseite etwas findet, an das er glauben kann, das ihn zuversichtlich stimmt oder sogar belustigt, ist der Zweck erreicht.
Wie gesagt: Die Gedanken sind frei. Deshalb kann ich schreiben, was immer ich will. Selbst glauben muss ich ja trotzdem nicht alles. Ich lebe ja glücklicherweise nicht in Russland, China oder Nordkorea….
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- Peter-Jürg Saluz
Angestossen habe ich tatsächlich; mit einem wirklich edlen Wein. Meine Frau und ich haben ihn für alle Fälle bereitgestellt. Er sollte je nach Ausgang der gestrigen Abstimmungen aus Freude oder zum Trösten getrunken werden. Erfreulicherweise konnten wir aber einen Satz als Trinkspruch verwenden, den der damalige Bundesrat Adolf Ogi seinerzeit zu Claude Nicollier ins Weltall geschickt hat. Angestossen haben wir nämlich mit folgenden Worten:
Freude herrscht!
Wir sind hocherfreut, weil das gigantische Autobahn-Paket gescheitert und die einheitliche Finanzierung der Gesundheitskosten auf den Weg gebracht worden ist.
Dass die beiden Mietrechtsvorlagen abgelehnt worden sind, kann ich verkraften. Die Euphorie über den Erfolg bei den beiden viel wichtigeren Vorlagen hilft mir über die kleine Enttäuschung hinweg.
Das Nein zur Autobahn-Vorlage lässt mich kreativ, aber auch schlussfolgernd werden. Deshalb habe ich bereits ein neues Verkehrssignal kreiert, obwohl ich es bedauerlicherweise (Talentmangel) zeichnerisch nicht umsetzen kann. Ich zeige die aufgestellte Rösti-Pfanne trotzdem im Bild. Bevor diese aber mit der Nummer 24-11-2024 in die Signalisationsverordnung aufgenommen wird, muss sie allerdings grafisch noch professionell aufgearbeitet werden.
Meine Schlussfolgerungen betreffen die Aussagen zur Schliessung der Autobahn-Lücke zwischen Uster und Hinwil und die von den Medien verbreitete Feststellung, dass die Frauen die „Rösti-Vorlage“ zum Scheitern gebracht hätten. Ich kann mich dazu kurz fassen:
Wenn die Autobahn-Lücke zwischen Uster und Hinwil nicht geschlossen wird, bis sie nicht mehr geschlossen werden muss, ist das ein Nutzen und ganz sicher kein Schaden.
Sofern wir das erfreuliche Abstimmungsergebnis tatsächlich den Frauen verdanken, beweist das eine Theorie, die ich basierend auf jahrzehntelangen, guten Erfahrungen schon lange hege: Frauen machen vieles besser als wir Männer, und Kriege zetteln sie in der Regel auch nicht an. Wünschen wir uns daher, dass möglichst viele Frauen an die Macht kommen, damit immer wieder
Freude herrscht!