SALUZER Der BLOG
Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
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- Katharina Saluz-Gsell
Noch immer ist Links-rechts-Denken in den Köpfen verankert. Noch bestimmt es die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung. Es bewirkt eine Aufteilung der Bevölkerung in Kategorien und zementiert eine Ordnung, die es längst nicht mehr gibt. Zu vielfältig, zu bunt und gemischt ist unsere Gesellschaft inzwischen, als dass sie sich nach altem Schema und in grob vereinfachender Form erklären liesse. Was gestern galt, ist heute überholt. Die Welt ist nicht nur als Ganzes, sondern auch im kleinen und kleinsten Rahmen komplizierter geworden. Menschen sind mehr als Angehörige einer sozialen Schicht oder Mitglieder von Gruppen. In erster Linie sind sie Individuen, die sich detailliert voneinander unterscheiden. Überschneidungen und Parallelitäten, Verbindungen und gegnerische Haltungen quer durch die gesellschaftliche Landschaft sind deshalb normal. Es gibt kein Links und Rechts mehr. Was zählt, sind Vernunft, Gemeinschaftssinn und die Bereitschaft zur Veränderung. Die Politik ist in Bewegung und braucht verlässliche Orientierung. Doch was nach Chaos tönt, ist Herausforderung und Chance. Bleibt zu hoffen, dass verkrustete Fronten endlich brechen und sich konstruktive Kräfte neu formieren. Nicht entlang einer überholten Trennlinie, sondern quer darüber hinweg!
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- Katharina Saluz-Gsell
Ich weiss nicht, ob ich den Begriff schon gehört oder soeben selber erfunden habe. Auf Journalismus zum Überlesen und Wegwerfen stösst man häufig, sogar in der vermeintlich seriösen Tagespresse. Anders als unterhaltsame Wortspielerei wie Slash-Poetry kann Wegwerf-Journalismus nicht begeistern. Er wirkt wie schlecht verdaulicher Junk-Food, und man ärgert sich nach dem Lesen, ihn nicht einfach übersprungen zu haben. Egal, ob es bereits eine Definition gibt. Trash-Journalismus ist für mich schnoddrig seichtes Spaltenfüllen mit Mainstream-Allüren und „zero Content“. Dass Papier alles annimmt, was man ihm zumutet, ist bekannt. Dass es Online besonders leicht fällt, Unreflektiertes schnell zum Besten zu geben, auch. Doch darf uns das nicht hindern, Qualität nicht nur einzufordern, sondern sie auch lesend zu pflegen!
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- Peter-Jürg Saluz
Die Frage, warum man sich das antut, wird oft gestellt. Nicht selten stellt man sich diese aber auch selbst, oder - wie man hierzulande schreibt - sich selber. Wenn mich SALUZER der BLOG beschäftigt, ist das häufig der Fall. Dann bleibe ich mir die Antwort jedoch schuldig, weil ich mich nicht für die richtige entscheiden kann. Geltungsdrang wäre eine mögliche Erklärung. Das Bedürfnis, die eigene Ausdrucksfähigkeit zu erhalten, eine andere. Missionarisch fühle ich mich auf jeden Fall nicht, und das Zeilengeld, mit dem man mich in kargen Hermes-Baby-Zeiten alimentiert hat, gibt es längst nicht mehr. Schliesslich wollen genug Leute etwas kostenlos zum Besten geben. Frustration kann es ebenfalls nicht sein, die mich beim Schreiben antreibt; höchstens vereinzelt vielleicht. Langsam dämmert es mir trotzdem. Die Frage nach dem Warum lässt sich doch beantworten. Für das, was bei mir abläuft, bin ich gar nicht verantwortlich. Bei mir „schreibt es“ einfach, und das muss ich zulassen.