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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Der Name ist nicht Schall und Rauch

Namen, die hierzulande unverständlich wirken und nicht einmal korrekt zu schreiben sind, werden offenbar in den Dienstleistungsabteilungen gewisser Firmen durch Alias-Namen ersetzt. Das hat zu unangebrachter Kritik geführt, weil man das als Diskriminierung empfindet. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn man dafür sorgt, dass die Kundschaft ihre Bezugsperson am Telefon oder auch auf dem Briefweg wieder findet, dient das allen Beteiligten. Bei schriftlichen Kontakten weiss ich zudem gerne, ob ich mich an eine Frau oder einen Mann richte, was bei fremdländischen Namen absolut nicht immer erkennbar ist. Der Alias-Name erleichtert mir daher das Höflichsein. Ich gebe allerdings trotzdem zu, dass auch mir der richtige Name wichtig ist. Deshalb würde ich als Mitarbeiter eines türkischen Callcenters zwar weiterhin mit Peter-Jürg Saluz zeichnen, aber immer auch einen türkischen Alias-Namen hinzufügen. Diskriminiert wäre ich deswegen überhaupt nicht. Es zeigt sich einmal mehr, dass übertriebene und unangebrachte Empfindlichkeiten Probleme schaffen, die es für vernünftige Menschen gar nicht gibt. Mein Name, auf den ich stolz bin, wird übrigens sogar im eigenen Land nicht immer richtig verstanden. Ich kann mir dann aber mit einem Trick helfen. Der Satz „SEI ANSTÄNDIG, LIEBENSWÜRDIG UND ZUVORKOMMEND!“ hilft mir dabei. Mein Vater hat ihn mir in frühester Jugend eingetrichtert, weil er mir als Buchstabierhilfe dienen und mich lebenslang zu einer entsprechenden Verhaltensweise motivieren sollte.

Kein Verstoss gegen die EMRK

Dieser Tage konnte man lesen, dass man dem unter dem Pseudonym „Carlos“ sattsam bekannten Vielfachstraftäter in Pfäffikon ZH ein extrem strenges Haftregime zugemutet habe. Dabei seien jedoch keine Verletzungen der Europäischen Menschenrechtskonvention vorgekommen, aber Vollzugsfehler passiert. Als Normalmensch empfinde ich die Kritik an den Vollzugsbeamten als unfair und unangebracht. Wer körperliche Gewalt ausübt, Todesdrohungen ausstösst, Mobiliar zerstört und alles Mögliche sabotiert, verdient doch ein prophylaktisches „Sondersetting“. Ich verstehe darunter allerdings nicht das Gleiche wie der unsägliche Jugendanwalt, der Carlos auf dessen Irrwegen während längerer Zeit grosszügigst unterstützt hat. Was Carlos zusteht, ist eine artgerechte Haltung, und die hat er offenbar in Pfäffikon bekommen. Das notwehrähnliche Verhalten der Vollzugsbeamten empfinde ich auf jeden Fall als angemessen. Deshalb verdient das Gefängnispersonal in erster Linie Verständnis; auch seitens der Presse. Offenbar fehlt dieses aber gerade dort. Wer in einem fetten Titel nur kolportiert, dass „CARLOS IN DER U-HAFT ERNIEDRIGT“ worden sei, hat nichts begriffen. - Wenigstens kann man die passende Überschrift hier lesen.

Kommentierte Dummheit

Im Tages-Anzeiger hat eine Bettina Weber kürzlich provokant gefragt, für wie dumm die Beauty-Industrie die Frauen halte. Die vielen unnötigen, sinnlosen und häufig überteuerten Pflegeprodukte liessen nur den Schluss zu, dass man Frauen so ziemlich alles andrehen könne. Wie die gut gefüllte Kommentarspalte zeigt, hat das Thema viele Leserinnen und Leser angesprochen. Auch mich. Mein Kommentar ist allerdings der Zensur zum Opfer gefallen. Deshalb veröffentliche ich ihn an dieser Stelle. Wenn Sie ihn aufmerksam lesen, werden Sie verstehen, weshalb er im Tages-Anzeiger nicht erscheinen durfte. Der Kommentar hat folgenden Wortlaut:

„Leider machen viele Menschen, also Frauen und Männer, jeden Blödsinn mit. Mit entsprechender Animation generiert die Werbewirtschaft ja ihr Einkommen. Im Normalfall interessiert mich das nicht. Wenn mit der gleichen Masche jedoch ärztliche und klinische Dienstleistungen angepriesen werden, geht das entschieden zu weit. Besonders stören mich die Angebote, die man über die Grundversicherung abrechnen kann. Wo Behandlungsbedarf besteht, soll dieser auch abgedeckt werden. Wer Behandlungsbedürfnisse mittels Werbung künstlich schafft, handelt jedoch verwerflich. Als Zwangsversicherter, der unter den hohen Prämien leidet, erwarte ich, dass man dem schädlichen Tun Einhalt gebietet. Zudem darf ein selbst herbei geführtes Problem (z.B. Infektion nach Piercing) keine Krankenkassenleistung auslösen.“

Ob Bettina Weber vom Tages-Anzeiger meine Meinung teilt, werde ich nie erfahren. Ich bin jedoch sicher, dass die nächste Zeitungsbeilage mit verkaufsfördernder Werbung für ärztliche und klinische Dienstleistungen nicht lange auf sich warten lässt. Ich werde sie lesen, mich aber nicht animieren lassen, denn für dumm verkaufen darf man mich nicht.


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